Artikel: HPP-Verfahren: Frisch, sicher & voller Nährstoffe

Wie unsere Säfte dank neuester Technologie haltbar gemacht werden!
Frisch gepresste Säfte schmecken am besten direkt nach der Herstellung – intensiv, fruchtig und voller Nährstoffe. Doch wie lassen sich diese Eigenschaften möglichst lange bewahren, ohne dass Hitze die wertvollen Vitamine zerstört? Die Antwort lautet: HPP-Verfahren. Hinter diesen drei Buchstaben steckt eine moderne Technologie, die Lebensmittel allein mit extrem hohem Druck haltbar macht – ganz ohne Zusatzstoffe und ohne Qualitätsverlust. In diesem Artikel erfährst du, wie das Verfahren funktioniert, warum es für kaltgepresste Säfte ideal ist und welche Vorteile es für Geschmack, Farbe und Nährstoffgehalt hat.
Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste in Kürze
HPP (High Pressure Processing) ist ein nicht-thermisches Verfahren zur Haltbarmachung von Lebensmitteln.
Es werden bis zu 6000 bar Druck eingesetzt, um Keime wie Bakterien, Hefen und Schimmelpilze zu inaktivieren.
Vitamine, Geschmack, Farbe und Nährstoffe bleiben erhalten , da keine Hitze verwendet wird.
Besonders geeignet ist HPP für Säfte, Obstpürees, Dips und andere frische Produkte .
Kühlung bleibt notwendig , da bakterielle Sporen nicht durch Druck zerstört werden.
HPP gilt als eine der wichtigsten Innovationen in der modernen Lebensmittelverarbeitung .
Was ist das HPP-Verfahren?
Das HPP-Verfahren – kurz für High Pressure Processing – ist eine innovative Methode zur Haltbarmachung von Lebensmitteln, die ganz ohne Hitze auskommt. Statt Temperaturen von über 80 °C wie bei der klassischen Pasteurisierung kommen hier Druckwerte von bis zu 6000 bar zum Einsatz. Zum Verständnis: Das ist vergleichbar mit dem Druck in 60 Kilometern Tiefe unter dem Meer oder mit dem Gewicht eines Elefanten auf einem Fingernagel!
Unter diesem extremen Druck werden schädliche Keime wie Bakterien, Hefen und Schimmelpilze zuverlässig inaktiviert – gleichzeitig bleiben hitzeempfindliche Stoffe wie Vitamine, Aromen und sekundäre Pflanzenstoffe vollständig erhalten.
Gerade für kaltgepresste Säfte wie die von Kale&Me ist dieses Verfahren ideal: Die Produkte bleiben mikrobiologisch sicher, schmecken aber weiterhin wie frisch gepresst – und sehen auch so aus.
Seit wann gibt es das HPP-Verfahren?
Obwohl das HPP-Verfahren erst in den letzten Jahren verstärkt in der Lebensmittelindustrie genutzt wird, reicht seine Geschichte weit zurück:
1882: Erste Experimente zur Stärkeumwandlung unter Druck
1899: B.H. Hite nutzt Hochdruck zur Milchkonservierung1914: Hite setzt das Verfahren erstmals bei Obst & Gemüse ein
Heute: Hochmoderne Anlagen machen es möglich, Säfte ohne Zusatzstoffe und Hitze haltbar zu machen – mit dem besten aus Natur und Technik.

Wie funktioniert die Hochdruckbehandlung?
Der Ablauf des HPP-Verfahrens ist hochpräzise und dennoch unkompliziert. Die folgende Übersicht zeigt, wie der Prozess konkret bei unseren Säften funktioniert:
Schritt |
Beschreibung |
1. Befüllung |
Die fertig abgefüllten Flaschen werden in spezielle Körbe gelegt und in eine zylindrische Hochdruckkammer eingeschoben. |
2. Druckübertragung |
Die Kammer wird mit Wasser geflutet – dieses überträgt den Druck gleichmäßig auf alle Produkte. |
3. Behandlung |
Der Druck wird auf 6000 bar erhöht und für ca. 2-3 Minuten gehalten. Keime werden dabei inaktiviert, ohne dass Hitze entsteht. |
4. Druckentlastung & Entnahme |
Nach Ablauf der Zeit wird der Druck abgelassen, das Wasser abgepumpt – und die Säfte sind bereit für die Auslieferung. |
Ein großer Vorteil der Methode: Der Druck wirkt gleichmäßig aus allen Richtungen – das sogenannte „isostatische Pressen“. Dadurch entstehen keine Scherkräfte , die das Produkt mechanisch schädigen könnten. Und: Form und Größe des Lebensmittels spielen keine Rolle – HPP funktioniert bei Saft genauso wie bei festen Lebensmitteln.

Was ist der Unterschied zwischen HPP-Verfahren und Pasteurisierung?
Sowohl das HPP-Verfahren als auch die Pasteurisierung haben dasselbe Ziel: Lebensmittel sicher zu machen und ihre Haltbarkeit zu verlängern. Der entscheidende Unterschied liegt in der Art der Behandlung.
Bei der Pasteurisierung werden Produkte für kurze Zeit stark erhitzt – meist zwischen 60 °C und 90 °C. Dabei werden Keime zuverlässig abgetötet, allerdings kann die Hitze auch empfindliche Nährstoffe, Aromen und die frische Farbe beeinträchtigen. Das ist der Grund, warum pasteurisierte Säfte oft anders schmecken als frisch gepresste.
Das HPP-Verfahren arbeitet hingegen ohne Hitze. Stattdessen werden die abgefüllten Produkte für wenige Minuten einem extrem hohen Druck von bis zu 6.000 bar ausgesetzt. Dieser Druck zerstört schädliche Mikroorganismen, ohne die hitzeempfindlichen Vitamine, Aromen oder die leuchtende Farbe zu verändern. Das Ergebnis: ein Saft, der geschmacklich und nährstoffmäßig fast wie frisch gepresst ist – aber deutlich länger haltbar bleibt.
Was macht das HPP-Verfaren so besonders?
Das HPP-Verfahren macht Lebensmittel sicher, ohne ihren natürlichen Geschmack, ihre Farbe oder ihre wertvollen Nährstoffe zu verändern. Der Grund: Der hohe Druck zerstört Keime, greift aber die stabilen Bausteine von Vitaminen, Proteinen und anderen wichtigen Stoffen nicht an. So bleibt das Produkt nach der Behandlung fast so, wie es vorher war – nur eben länger haltbar und sicher zu genießen.

Wie genau wirkt der Druck gegen Keime?
Während Vitamine, Aromen und Enzyme stabil bleiben, sind Mikroorganismen deutlich empfindlicher. Durch den Druck werden ihre Zellmembranen, Enzyme und Stoffwechselvorgänge irreversibel gestört. Auch der pH-Wert verändert sich kurzfristig: Während der Behandlung sinkt er leicht ab, steigt danach aber wieder auf das Ausgangsniveau. All das zusammen führt dazu, dass die meisten Keime unter Druck nicht überleben. Bakteriensporen sind allerdings besonders resistent und werden durch HPP allein nicht vollständig zerstört – darum müssen HPP-Produkte weiterhin gekühlt werden.
Wie sicher ist das HPP-Verfahren?
Die mikrobielle Sicherheit von HPP hängt – wie bei allen Verfahren – von verschiedenen Faktoren ab. Besonders wichtig sind:
der pH-Wert des Produkts,
der aw-Wert (Wasseraktivität),
die Prozessparameter (Druckhöhe, Dauer, Temperatur),
sowie die Produktbeschaffenheit .
Für Produkte wie Obst- und Gemüsesäfte, die einen niedrigen pH-Wert aufweisen, ist HPP besonders gut geeignet. Sie profitieren von einem doppelten Effekt: hoher Keimreduktion und gleichzeitigem Erhalt der natürlichen Qualität.
Überzeuge dich selbst vom intensiven Geschmack unserer Säfte!
Warum verwenden wir recycelte PET-Flaschen und keine Glasflaschen?
Damit unsere Säfte über einen längeren Zeitraum frisch und sicher bleiben, setzen wir im HPP-Verfahren einen Druck von bis zu 6.000 bar ein. Für diese Behandlung ist die Wahl der Verpackung entscheidend: Wir nutzen bewusst Plastikflaschen, da sie den Druck optimal und gleichmäßig auf das Produkt übertragen. Glas wäre hier ungeeignet – zum einen, weil es den Druck nicht effizient weitergeben kann und dadurch Keime im Saft verbleiben könnten, zum anderen, weil es unter dieser Belastung zerbrechen würde. Das Risiko: unsichere Lebensmittel, die ein Gesundheitsrisiko darstellen. Plastik hingegen ist druckbeständig, bruchsicher und garantiert, dass der Saft die HPP-Behandlung unbeschadet übersteht. So können wir euch ein Produkt anbieten, das nicht nur lange haltbar, sondern auch höchsten Standards der Lebensmittelsicherheit entspricht.
Fazit – Modernste Technik für natürlichen Geschmack
Das HPP-Verfahren bietet eine ideale Kombination aus Lebensmittelsicherheit und Produktschonung . Für Produkte wie kaltgepresste Säfte bedeutet das: Volles Aroma, volle Frische – und trotzdem sicher . Die Technologie gehört zu den spannendsten Innovationen der letzten Jahrzehnte in der Lebensmittelverarbeitung – und setzt neue Standards für alle, die naturbelassene Produkte genießen möchten, ohne auf Sicherheit zu verzichten.