Warum steigt unser Blutzucker an, obwohl wir gar nichts gegessen haben? Und was ist der Blutzucker eigentlich genau? Antworten auf diese Fragen und praktische Tipps, wie du deinen Blutzucker in der Balance halten kannst, findest du in diesem Blogartikel.
Was genau ist der Blutzucker eigentlich?
Der Blutzucker, wie der Name bereits vermuten lässt, ist ein Zucker, der in unserem Blut zirkuliert. Ein anderer Begriff für Blutzucker ist "Glukose". Warum ist das wichtig? Weil Glukose die Hauptquelle für die Energie ist, die unser Körper braucht, um zu funktionieren. Vergleichbar mit dem Kraftstoff für einen Automotor.
Glukose: Die Energiequelle unseres Körpers
Glukose ist der Brennstoff, den unser Körper am meisten schätzt. Sie stammt aus den Kohlenhydraten, die wir durch Nahrungsmittel aufnehmen. Wenn wir Kohlenhydrate wie z.B. Brot, Reis oder Nudeln essen, passiert Folgendes: Unser Darm wandelt diese Kohlenhydrate in Glukose um und sie gelangen danach in unseren Blutkreislauf. Dies sorgt dafür, dass unser Blutzuckerspiegel ansteigt. Der Blutzuckerspiegel gibt demnach an, wie viel Glukose sich gerade in unserem Blut befindet.
Wie reguliert der Körper den Blutzuckerspiegel?
Jetzt, da wir wissen, dass Glukose unser Energielieferant Nummer eins ist, müssen wir sicherstellen, dass der Blutzuckerspiegel in einem gesunden Gleichgewicht bleibt. Hierbei sind zwei Hormone besonders wichtig: Insulin und Glukagon. Insulin wird von den Beta-Zellen unserer Bauchspeicheldrüse produziert und sorgt dafür, dass Glukose in unsere Zellen gelangt, wo sie als Energie verwendet wird. Man kann sich dieses Prinzip wie das Zusammenspiel von Schlüssel und Schloss vorstellen: Insulin fungiert als Schlüssel, der die Zellen, also das Schloss, für Glukose öffnet. In Gegenwart von Insulin als Schlüssel kann Glukose in die Zellen eindringen und dort als lebenswichtige Energiequelle dienen.
Was passiert aber, wenn wir zwischen den Mahlzeiten nichts essen oder fasten? Der Blutzuckerspiegel sinkt ab und das Hormon Glukagon kommt ins Spiel. Die Alpha-Zellen der Bauchspeicheldrüse produzieren dieses Hormon, das gespeicherte Glukose aus unserer Leber freisetzt, um den Blutzuckerspiegel trotz Nahrungsverzicht stabil zu halten.
Wenn du noch mehr über das Fasten und den spannenden Mechanismus dahinter erfahren möchtest, haben wir hier den passenden Blogartikel dazu "Autophagie beim Fasten”.
Blutzuckerregulation und Gesundheit
Es ist wichtig, seinen Blutzuckerspiegel relativ konstant zu halten. Eine Dysregulation dieses Spiegels kann ernsthafte Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben, wie z.B. die Krankheit Diabetes mellitus. Dieser kann in zwei Haupttypen auftreten: Typ-2-Diabetes, der durch Insulinresistenz gekennzeichnet ist und Typ-1-Diabetes, bei dem es an Insulinproduktion mangelt. In beiden Fällen führt dies zu erhöhten Blutzuckerspiegeln, was wiederum Gesundheitsprobleme verursachen kann. Wenn wir dieses Konzept erneut auf das Schlüssel-Schloss-Prinzip beziehen, bedeutet dies, dass der Körper bei Typ-1-Diabetes kein Insulin produziert, während er bei Typ-2-Diabetes Insulin mit eingeschränkter Wirksamkeit bildet. In beiden Fällen funktioniert das "Schloss" nicht wie es sollte, was zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels führt.
Wichtige Faktoren zur Blutzuckerregulierung
Als nächstes schauen wir uns genauer an, wie wir unseren Blutzuckerspiegel konstant halten können. Die wichtigsten Komponenten sind:
Ernährung
Die Nahrung, die wir täglich zu uns nehmen, spielt eine entscheidende Rolle in der Regulation des Blutzuckerspiegels. Der glykämische Index von Lebensmitteln kann uns helfen zu verstehen, wie verschiedene Lebensmittel unseren Blutzuckerspiegel beeinflussen. Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index, wie z.B. Weißbrot, können zu starken Blutzuckerspitzen führen, da der Körper sie schnell in Glukose umwandelt.
Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index, wie z.B. Hülsenfrüchte sind oft die bessere Wahl, um den Blutzucker stabil zu halten. Außerdem kann auch die gezielte Kombination von Ballaststoffen, Proteinen und gesunden Fetten dazu beitragen, den Blutzuckerspiegel auf einem gleichmäßigen Level zu halten. Hier findest du ein leckeres Rezept, mit dem du deinen Blutzucker in Balance halten kannst: “Bunter Quinoa Salat” oder etwas herbstlicher: “Apfel-Grünkohlsalat mit Kürbisbratlingen”.
Bewegung
Regelmäßige körperliche Aktivität ist ein weiterer wichtiger Faktor für die Blutzuckerregulation. Sie senkt den Blutzuckerspiegel, da der Muskel durch die Aktivität Glukose aus dem Blut aufnimmt und als Energiequelle verwendet. Das ist ein Grund mehr, sich regelmäßig zu bewegen!
Stress, Schlaf und Medikamente
Stress kann erheblichen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel haben, da Stresshormone wie Adrenalin diesen erhöhen können. Mit geeigneten Stressmanagement-Techniken lässt sich dieser Effekt jedoch minimieren.
Wusstest du, dass ausreichend Schlaf entscheidend ist für einen stabilen Blutzucker und die allgemeine Gesundheit? Schlafmangel kann den Blutzuckerspiegel beeinflussen, was besonders für Menschen mit Diabetes relevant ist. Ein gestörter Schlaf kann zu nächtlichen Blutzuckeranstiegen führen und die Insulinempfindlichkeit beeinträchtigen. Daher ist es wichtig, auf gesunden Schlaf zu achten, um die Blutzuckerkontrolle und die Gesundheit zu fördern. Für Menschen mit Diabetes stehen außerdem verschiedene Medikamente zur Verfügung, darunter Insulin, um den Blutzuckerspiegel zu regulieren.
Fasten und Blutzucker
Fasten kann erstaunliche gesundheitliche Vorteile bieten, besonders für Menschen mit Diabetes. In Studien konnten schon nach 3 Tagen des Fastens beeindruckende Verbesserungen in der Blutzuckerregulierung beobachtet werden sowie eine Steigerung der Insulinsensitivität. Eine Steigerung der Insulinsensitivität bedeutet, dass die Zellen Glukose besser aufnehmen können. Das ist, als würde man einen Schlüssel benutzen, der besser ins Schloss passt. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Fasten eine ergänzende Methode bei Typ-2-Diabetes sein kann. .
Besonders gute Effekte erzielt das sogenannte ADF (Alternate Day Fasting) in der Prävention von Diabetes, das zu einer Senkung des Insulinspiegels und der Insulinresistenz führen kann.
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